Bei meinem ersten Stream zu Flotsam von Pajama Llama Games wartete kein typisches Survival-Game auf uns. Statt düsterer Endzeitstimmung und Zombie-Overkill bekamen wir eine sonnendurchflutete, charmant animierte Wasserwelt voller Schwimmplattformen, Recyclingträume und leuchtender Hoffnung, aber auch einer guten Packung lebensbedrohendem Ressourcenmanagement!

Eine Stadt auf dem Meer

In Flotsam startet man mit einer kleinen Gruppe Überlebender auf einer winzigen Plattform inmitten eines endlosen, postapokalyptischen Ozeans. Statt Basen auf dem Festland zu errichten, baut man sich also eine Stadt direkt auf dem Wasser… praktisch ein riesiges schwimmendes Floß. Um das zu schaffen, ist man ständig auf der Suche nach den benötigten Ressourcen, was im Grunde hauptsächlich Müll ist, der aber für die Stadt weiterverarbeitet werden kann.

Sammeln, recyceln, bauen: Das ist der Gameplay Loop von Flotsam, und das hat es schon gut in sich. Es war schon gut taff, die Bevölkerung ständig mit Trinkwasser, Nahrung und Schutz zu versorgen, während man gleichzeitig versucht die Infrastruktur der treibenden Siedlung sinnvoll auszubauen. Nach einiger Zeit kann man dann aber Sammelboote aussenden, Entsalzungsanlagen errichten oder auch Recyclingstationen platzieren. Das Spiel fordert dennoch ständiges strategisches Denken, ist gnadenlos aber bleibt dabei trotzdem auf seine Art zugänglich.

Was mir besonders gefallen hat, ist der Fokus auf Nachhaltigkeit. Statt Ressourcen einfach zu verbrennen, recycelt man, plant effizient und schätzt jeden noch so kleinen Fortschritt. Wer hier clever baut, wird auch belohnt. Und wer übermütig wird, dem geht früher oder später das Trinkwasser aus (ist mir natürlich so überhaupt nicht gleich mehrere Male im Stream passiert…).

Die Wasserwelt als Bühne

Optisch hebt sich Flotsam angenehm von so mancher Konkurrenz ab und präsentiert sich in einem verspielten, farbenfrohen Look. Die Cartoon-Grafik mit Cel-Shading-Stil passt aber sehr gut und vermittelt eine charmante Atmosphäre.

Besonders gelungen finde ich das Design der schwimmenden Gebäude. Alles wirkt wie aus Müll zusammengehämmert, aber gleichzeitig durchdacht. Jede Konstruktion erzählt eine kleine Geschichte. Und wenn ich zusehe, wie die kleinen Leute über Planken joggen, Müll fischen oder in ihre Hütten verschwinden, fühlt sich das Ganze lebendig und organisch an – bis kein Trinkwasser mehr da ist!

Klänge der Endzeit

Soundtechnisch liefert Flotsam eine ruhige, angenehme Klangkulisse. Man hört das Rauschen des Meeres, das Knarren von Holzplanken und das geschäftige Treiben der kleinen Überlebenden. Die oft melancholisch-positive Musik plätschert passend im Hintergrund mit und passt sich sogar der Tageszeit und Situation an.

Mein Fazit: Hoffnung treibt oben

Flotsam haben wir bereits in mehreren Streams genossen und es ist als charmantes, liebevoll gestaltetes Spiel auf so mancher Wunschliste der Community gelandet. Natürlich gibt es noch Ecken und Kanten (Balancing lässt grüßen!), aber das solide Grundgerüst steht, und es steht sogar auf sehr stabilen Bei-… äh, ich meine… Schwimmkörpern.

Flotsam ist noch im Early Access aber schon jetzt ein Survival-Game mit Herz und Verstand. Ich bin gespannt, wohin die Reise geht. Und ich werde definitiv wieder an Bord gehen und erneut versuchen, auch nur irgendwen zu retten…

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YetiFrood

YetiFrood

YetiFrood ist Twitch-Streamer und selbständiger Content Creator mit einem großen Herz für Indiegames. Mit einem offenen Blick für besondere Spiele teilt er auf dieser Website seine ehrliche Meinung zu all den charmanten Pixelpartys, atmosphärischen Storyabenteuern oder auch packenden Sci-Fi-Welten aus den unterschiedlichsten Genres. Immer mit viel Herz, Humor und einer großen Portion Leidenschaft für besondere, grandiose und oft sogar herausragende Spiele.