Der erste Run in Atomicrops von Bird Bath Games macht sehr schnell klar, in welche irre Lage dich das Farming-Roguelite schupst: Du musst farmen, du musst killen und du musst natürlich heiraten… Und Dank Raw Fury durfte ich mit euch zusammen schon vor dem Launch in die absurden Fieberträume dieser ungewöhnlichen Idee eintauchen und dem Wahnsinn freien Lauf lassen!

Wenn Stardew Valley gewisse Substanzen nuckelt

Atomicrops wirft einen direkt in eine Welt, in der man nicht nur Felder bestellt, sondern diese auch noch gegen mutierte Monsterhorden verteidigen muss! Jede Spielrunde beginnt auf der Farm, wo man erst mal ganz klassisch Karotten, Mais und anderes Gemüse anbaut. Aber das war’s dann auch schon mit der Idylle, denn die Sonne geht unter und das verheißt hier nie was Gutes…

Nachts kommen Mutanten angerannt – und ich meine wirklich viele Mutanten! Mit Waffen wie Sturmgewehren, Schrotflinten oder sogar Laserkanonen muss man die Ernte gegen die verrücktesten Feinde und Bosse verteidigen. Das Spiel schafft es dabei irgendwie hervorragend, Farming-Mechanik, Bullet-Hell-Action und Roguelike-Elemente zu einem erstaunlich runden Gameplay-Cocktail zu mixen. Und dabei spiel sich jeder Run auch noch anders: Neue Power-Ups, andere Mutationen, tierische Helfer und natürlich die heiratswilligen Stadtbewohner bringen Varianz und Spannung. Das alles passiert in einem irrsinnigen Tempo, denn hier bleibt keine Zeit zum Verschnaufen. Planen, pflanzen, verteidigen, looten, upgraden, heiraden – und das alles möglichst gleichzeitig.

Natürlich hat das auch seine Schattenseiten: Atomicrops ist kein Spiel für Leute, die Kontrolle und Langsamkeit lieben. Manchmal ist absichtlich zu viel los und überall herrsch heilloses Chaos! Vor allem in späteren Saisons geht der Überblick mit wilden Effekten im Kugelgewitter schreiend unter, was hier aber absolute Absicht ist und das Spiel so unglaublich unterhaltsam macht!

Pixelkunst mit radioaktivem Charme

Der Look von Atomicrops trifft absolut mein Geschmack! Die Pixel Art ist detailliert, passend überdreht und voller wilder Ideen. Die Pflanzen stammen scheinbar aus einem Mutanten-Gartenbuch, die Gegner reichen von fliegenden Gehirn-Bienen bis zu gigantischen Boss-Schnecken, und mein Farmer hüpft mit feschem Cowboyhut und bunter Lasergun durch das Chaos.

Vor allem die Farben stechen hervor: Atomicrops ist bunt, grell und gewollt durchgeknallt. Die apokalyptische Welt erinnert mit ihrem Stil etwas an die späten 90er und an gewisse Cartoon Network-Serien, die auch mit einem ordentlichen Schuss Wahnsinn über den Bildschirm flimmerten.

Abgefahrenes Roguelite auf eigenen Wegen

Atomicrops ist alles andere als konventionell. Es ist laut, schnell und manchmal versinkt alles im beabsichtigten Chaos und genau das macht den Reiz aus. Der Schwierigkeitsgrad ist happig, aber wer dranbleibt, entdeckt ein Spiel, das vor Ideen nur so sprüht und mit jeder Runde neue Überraschungen bietet.

Wer bereit ist, sich auf die Mischung aus Landwirtschaft und Bullet-Hell einzulassen, wird mit einem der kreativsten Indie-Games der letzten Zeit belohnt. Wenn du also Spiele wie Enter the Gungeon mochtest, aber dabei immer schon mal Karotten anpflanzen wolltest, dann ist Atomicrops genau dein Ding.

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YetiFrood

YetiFrood

YetiFrood ist Twitch-Streamer und selbständiger Content Creator mit einem großen Herz für Indiegames. Mit einem offenen Blick für besondere Spiele teilt er auf dieser Website seine ehrliche Meinung zu all den charmanten Pixelpartys, atmosphärischen Storyabenteuern oder auch packenden Sci-Fi-Welten aus den unterschiedlichsten Genres. Immer mit viel Herz, Humor und einer großen Portion Leidenschaft für besondere, grandiose und oft sogar herausragende Spiele.