Ich hatte in letzter Zeit das Vergnügen, in The Planet Crafter von Miju Games einzutauchen, einem Spiel, das auf den ersten Blick wie eine Mischung aus Subnautica und Surviving Mars wirkt. Doch unter der Oberfläche steckt hier ein ganz eigener, faszinierender Kern, der mich mehr gefesselt hat, als ich erwartet hatte.

Terraforming als Zen-Moment

In The Planet Crafter schlüpft man in die Rolle eines einsamen Raumkolonisten, dessen Aufgabe es ist, einen lebensfeindlichen Planeten in eine bewohnbare Umgebung zu verwandeln. Man beginnt mit nichts als der kleinen Landekapsel und baut sich aus den herumliegenden Ressourcen ein erstes gemütliches Habitat-Modul und fängt an immer mehr zu scannen, zu sammeln und zu bauen. Und über die unterschiedlichsten Möglichkeiten erhöht man langsam die Sauerstoff-, Wärme- und Druckwerte des Planeten und Leben entsteht.

Besonders gefällt mir, wie motivierend der Fortschritt ausfällt: Kleine Veränderungen wie wachsende Moose oder erste Regentropfen sorgen für echt schöne Momente. Das Spiel verzichtet bewusst auf Bedrohungen wie Aliens oder tödliche Stürme. Stattdessen liegt der Fokus auf einem entspannten Aufbauen und Erkunden.

Atmosphäre durch Farben und Wandel

Optisch spielt The Planet Crafter zwar keine High-End-Karte aus, aber das braucht es auch nicht. Die Texturen sind einfach gehalten und die Modelle funktional. Doch die verschiedenen Lichtstimmungen und Farbwechsel in der Landschaft reißen hier einiges raus. Zum ersten Mal blauer Himmel über der Basis? Der erste Regen lässt die vertrocknete Welt aufatmen? Schwimmt da etwa der erste Fisch? Alles besondere Moment und persönliche Siege auf dem langen Weg des Terraformings.

Der Planet hält sogar verschiedene Biome vor, teils mit unerwarteten Überraschungen und Geheimnissen. Von wüstenhaften Tälern bis hin zu geheimnisvoll leuchtenden Ebenen wird hier einiges geboten. Dazu kommen noch eine Menge dynamische Veränderungen, die durch den Terraforming-Fortschritt ausgelöst werden und zusätzlich motivieren.

Entspannter Überlebenskampf

The Planet Crafter liefert eine Art ungewöhnlich entschleunigende Survival-Erfahrung, die mit cleverem Progression-Design, gelungener Atmosphäre und ehrlicher Spielfreude überzeugt. Ich war überrascht, wie plötzlich mehrere Stunden vergangen waren, obwohl man ja nur noch kurz das eine Ding aufstellen oder die eine Höhle erkunden wollte (ganz zu Schweigen vom Aufbau und Einrichten der eigenen Basis).

Für alle, die Base Building lieben, gerne entdecken und schon immer mal einen tristen Wünstenplaneten in eine aufblühende Welt verwandeln wollten, ist das hier ein echter Geheimtipp, den man solo oder sogar mit Freunden genießen kann.

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YetiFrood

YetiFrood

YetiFrood ist Twitch-Streamer und selbständiger Content Creator mit einem großen Herz für Indiegames. Mit einem offenen Blick für besondere Spiele teilt er auf dieser Website seine ehrliche Meinung zu all den charmanten Pixelpartys, atmosphärischen Storyabenteuern oder auch packenden Sci-Fi-Welten aus den unterschiedlichsten Genres. Immer mit viel Herz, Humor und einer großen Portion Leidenschaft für besondere, grandiose und oft sogar herausragende Spiele.